Was ist die Jugendsession?
Das Jugendparlament des Kantons Luzern organisiert jährlich eine Jugendsession für alle unter 25-Jährigen aus dem gesamten Kanton. An diesem Tag schlüpfst du in die Rolle einer Kantonsrätin oder eines Kantonsrats und vertrittst deine Interessen. Am Vormittag erarbeitest du in einer Arbeitsgruppe eine Forderung zu einem von mehreren Themen. Am Nachmittag diskutierst du im Plenum mit über 100 Teilnehmenden darüber, welches Anliegen ihr den gewählten Politikerinnen und Politikern des Kantons weitergeben möchtet.
Aktuelle Jugendsession
- Dienstag, 4. November 2025, 09.00 - 17:00
- Regierungsgebäude, Bahnhofstrasse 15, 6003 Luzern
- Alle Jugendliche unter 25, welche im Kanton Luzern wohnhaft sind
Themen der diesjährigen Jugendsession
Bei der Jugendsession stehen dir stets vier verschiedene Themen zur Auswahl. Um dir einen Überblick zu verschaffen, welche Aspekte und Diskussionen zu jedem Thema möglich und interessant sind, findest du einleitende Informationen zu den jeweiligen Oberbegriffen.
Kurz vor der Jugendsession erhältst du ein professionell aufbereitetes Dossier zu deinem gewählten Thema, damit du dich schon im Voraus informieren kannst.
Während der Jugendsession hast du die Möglichkeit, vom Wissen verschiedener Politiker und Experten zu profitieren, die zeitweise zu deiner Themengruppe stossen. Wähle ein Thema, das dich interessiert, dir Spass macht und bei dem du das Potenzial siehst, in der Politik etwas zu bewegen.
Psychische Gesundheit an Schulen
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist zentral, da sie die Grundlage für eine gesunde Entwicklung bildet – körperlich, sozial und emotional. Im Kanton Luzern steht sie zunehmend im Fokus, da die psychischen Belastungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den letzten Jahren zugenommen haben.
Der Kanton Luzern fördert seit 2018 im Rahmen des Kantonalen Programms «Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen» die psychische Gesundheit der Luzerner Lernenden. Wichtige Massnahmen sind beispielsweise die Kampagne «Wie geht’s dir?», das Schulprogramm «MindMatters», ENSA-Erste-Hilfe-Kurse sowie das Peer-to-Peer-Angebot «ZETA Movement».
Während die Volksschule über Schulsozialarbeit verfügt, fehlen solche Angebote an den Kantonsschulen, obwohl Umfragen einen deutlichen Bedarf zeigen. Der Regierungsrat setzt daher auf den Ausbau psychologischer Beratung und eine stärkere Rolle der Lehrpersonen.
Die zentrale Frage bleibt: Wie kann der Kanton Luzern sicherstellen, dass alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig von Schulstufe und Hintergrund – rechtzeitig die Unterstützung erhalten, die sie für ihre psychische Gesundheit brauchen?
Erwachsen werden - aber wie?
Der Übergang ins Erwachsenenleben stellt junge Menschen im Kanton Luzern vor vielfältige Herausforderungen. Mit der Volljährigkeit ab dem 18. Lebensjahr erhalten sie nicht nur neue Rechte, sondern übernehmen auch umfassende Pflichten – von der Steuererklärung bis zur eigenständigen Haushaltsführung. Die Realität zeigt jedoch:
Viele Jugendliche fühlen sich unzureichend auf diese Verantwortung vorbereitet. Finanzielle Überforderung, Verschuldung sowie mangelndes Alltags- und Finanzwissen sind weit verbreitet. Trotz bestehender Bildungsangebote in Schule und Lehre zeigen Studien und Beratungsstellen eine hohe Unsicherheit und Überschuldung bei Jugendlichen.
Wie kann der Kanton Luzern junge Menschen gezielter und praxisnäher auf die Herausforderungen des Erwachsenseins vorbereiten?
Integration durch (Sport-)Vereinsangebote im Kanton Luzern
Der Kanton Luzern fördert die Integration von Migrantinnen und Migranten durch vielfältige Programme in den Bereichen Sport, Freizeit und gesellschaftliche Teilhabe. Mit dem Kantonalen Integrationsprogramm (KIP 3) werden diese Angebote gezielt koordiniert und weiterentwickelt.
Im Mittelpunkt stehen Begegnungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen sowie die Unterstützung schwer erreichbarer Gruppen. Projekte wie «MiTu», «Champions» oder «Integration in der Freizeit» ermöglichen einen niederschwelligen Zugang zu Sport- und Freizeitangeboten und fördern den sozialen Austausch. Viele dieser Angebote entstehen in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, die vor Ort eine zentrale Rolle bei Planung, Umsetzung und Vernetzung spielen. Über Mini-KIP-Vereinbarungen sowie durch Anlaufstellen und Schlüsselpersonen-Netzwerke erhalten sie dafür gezielte Unterstützung.
Die Massnahmen zeigen einen ganzheitlichen Ansatz – doch bleibt die Frage, ob diese ausreichen, um langfristig eine vielfältige und inklusive Gesellschaft zu gestalten.
Sicherheit und Teilhabe für Jugendliche im öffentlichen Raum
Öffentliche Räume sind für Jugendliche zentrale Orte der Begegnung, Erholung und Selbstverwirklichung. Gleichzeitig zeigen aktuelle Befragungen im Kanton Luzern, dass sich insbesondere junge Menschen zunehmend unsicher fühlen – vor allem nachts und an stark frequentierten Orten. Die Frage nach sicheren und inklusiven öffentlichen Räumen wird dadurch immer dringlicher.
Bestehende Präventionsansätze wie Awareness-Konzepte, Beziehungsarbeit im öffentlichen Raum oder gezielte Polizeipräsenz tragen bereits zur Verbesserung bei. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, Räume zu schaffen, die Sicherheit bieten, ohne Jugendliche zu stigmatisieren oder auszuschliessen. Der Kanton Luzern ist gefordert, junge Menschen aktiv zu beteiligen, Angebotslücken zu schliessen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die allen Jugendlichen ein geschütztes und respektvolles Miteinander im öffentlichen Raum ermöglichen.
Doch wie gelingt es, öffentliche Räume so zu gestalten, dass sich wirklich alle Jugendlichen willkommen und sicher fühlen?